Christoph Bevier, Malte Wulf

Krähe sein

Gedichte, die um die mythische Figur der Krähe kreisen und sich mit Lebensthemen wie Krankheit, Tod, Glück, Gelingen, Scheitern, Einsamkeit, Glaube beschäftigen.

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Beschreibung

Die Laute, die über Land wehen,
Wehmütig im Bund mit der Kälte,
Früher als sonst gekommen,
Den Sinn, den du suchst, findest
Du nicht in ihnen, er ist
Nirgendwo. Die Krähen schreien,
Weil sie da sind. Das reicht.

 

Gedichte, die um die mythische Figur der Krähe kreisen. Die Krähe erscheint als ausgegrenzte, menschlicher Willkür und Urteilen ausgelieferte Kreatur, die kompromisslos die Treue zu sich selbst und damit ihre Unabhängigkeit wahrt und voreilige Versöhnung unterwandert. Letzten Instanzen mit ihren Ansprüchen auf Sinngebung und Unterordnung unterwirft sich die Krähe nicht, vielmehr greift sie anthropozentrische Vorstellungen von Sinn und Glauben an und damit eine Vorstellung von Liebe, Sinnstiftung und Überwindung des Todes, die nur für Menschen gilt, nicht aber für Tiere. Teils stellen die Gedichte einen direkten Bezug zur Gegenwart her, teils bleiben sie auf einer existentiellen Ebene und beschäftigen sich mit Lebensthemen wie Krankheit, Tod, Glück, Gelingen, Scheitern, Einsamkeit, Glaube. Die Erfahrung der Natur ist ein zentrales Motiv dieser Gedichte.

Illustriert von Malte Wulf

Kategorie
Gedichte, Lyrik
Themen
Gedichte, Illustrationen, Krähen, Leben, Lyrik, Sterben, Tod, Trauer
Format
12 x 20 cm, Hardcover mit Schutzumschlag und Leseband
Seiten
160
ISBN
978-3-910552-01-2
Erscheinungsdatum
20. April 2023

Das sagen unsere Leser:innen

Schon mit dem Titel seines Gedichtbandes, „Krähe sein“, spricht Christoph Bevier tiefe menschliche Wünsche an, steht doch das Krafttier Krähe für Leichtigkeit im Leben, ein starkes Selbstwertgefühl und eine tiefe Verbindung zu sich selbst.

Krähenangst

Diese unglaubliche Findigkeit in sich

Selbst, das Ruhen selbst im Stürzen,

Der grundlose Schrei als Freude am

Laut, die Gewissheit trotz des Sterbens

Der Bäume, die Unangreiflichkeit in

Der Eisigkeit der Luft, die Gleichmut

Im Hunger und Sattsein, nichts, was

Dich beunruhigen könnte, Krähe, außer

Der Angst, nicht Krähe zu sein.

Das Symbol der Krähe als Verbindung zwischen den Welten findet sich in vielen, ja, fast allen Gedichten – sei es der Blick vom Diesseits ins Jenseits, vom Krähentier zum Menschen oder umgekehrt, vom Jetzt zum Neubeginn oder auch Ende, vom Fensterbrett ins Weite …  Aber wohin geht der Flug?

Im aufwändig gestalteten Hardcoverbuch, in handlichem 12 x 20-Format, mit Schutzumschlag, Lesebändchen und Fadenbindung versehen, finden sich zahlreiche, zumeist in erdigen Farben gehaltene Raben-Aquarellskizzen des Zeichners Malte Wulf, der sich lange schon zeichnerisch mit den Themen Weg, Raum und Licht auseinandersetzt. Seine Zeichnungen korrespondieren mit den jeweiligen Gedichten derart verstärkend, dass mir beim Lesen der Verse und Betrachten der Rabenbilder schon mal der Kaffee kalt geworden ist.

Die 87 Gedichte, zuweilen Fünfzeiler, zuweilen auch eine Doppelseite füllend, sind zumeist Verdichtungen in Bildern und Deutungen im Sinne lyrischer Prosa. Sie beschreiben den Blick auf die Krähe oder den Blick der Krähe auf uns, oft tiefgründig, bisweilen humorvoll und ironisch. Es finden sich Titel wie: Krähenangst, Krähe und Dylan, Krähen um 17 Uhr, Krähen unter dem Einfluss von Glockenläuten … Die nötige Feldkompetenz, sich mit Glockenläuten, Glauben, Tod und Trauer auseinanderzusetzen, hat Christoph Bevier als evangelischer Pfarrer, Pastoralpsychologe und Supervisor sicherlich. Selbstfindung ist somit möglich.

Beviers Stil ist passenderweise einfach und schlicht, manchmal jedoch irritierten mich beim Lesen ungewöhnliche Zeilenumbrüche und zwei- oder dreimal auch Fremdwörter, die ich bildungslückenbedingt nachschlagen musste, aber das habe ich gern in Kauf genommen. Beim Zuschlagen des Buches bleibed ich nicht zum ersten Mal bei den auf dem Schutzumschlag notierten Versen hängen und beziehe sie auf mich und mein Tun.

Die Laute, die über Land wehen,

Wehmütig im Bund mit der Kälte,

Früher als sonst gekommen,

Den Sinn, den du suchst, findest

Du nicht in ihnen, er ist

Nirgendwo. Die Krähen schreien.

Weil sie da sind. Das reicht.“

Beviers Gedichte, die um die mythische Figur der Krähe kreisen und sich mit Lebensthemen wie Krankheit, Tod, Glück, Gelingen, Scheitern, Einsamkeit, Glaube beschäftigen, werde ich sicherlich immer wieder einmal nicht nur zum Meditieren zur Hand nehmen.

Renate Maria Riehemann für die Lyrikgesellschaft.de

Gedichte über Krähen und das Leben.
Was haben Themen wie Sinnfragen, Leben und Tod mit Krähen zu
tun? Der evangelische Pfarrer und Pastoralpsychologe Christoph
Bevier schreibt dazu Gedichte: „Krähen - Stumme Zeichen, die
niemand Entschlüsselt. Lebendiger als Alles Lebendige. Klug wie Der
Tod. Neuerdings Objekte Von Vernichtungsstrategien, Verharren sie
im Geheimnis - nicht in Verstecken. Sie sind nicht erreichbar. Sie sind
nicht emotional. Krähen krähen." oder „Die Laute, die über Land
wehen, Wehmütig im Bund mit der Kälte, Früher als sonst gekommen,
Den Sinn, den du suchst, findest Du nicht in ihnen, er ist Nirgendwo.
Die Krähen schreien, Weil sie da sind. Das reicht." Krähen leben ganz
in der Gegenwart und haben doch etwas Zeitüberdauerndes und
Mystisches. Diese Gedichte laden ein, über das eigene Leben
nachzudenken, das eigene Verhalten zu bedenken und einfach da zu
sein. „Nicht nur jenseits Des Lebens nichts sein zu wollen, Sondern
schon diesseits."
Für alle Gedichtliebende und Menschen, die über Leben, Tod und
Sterben, eigene Emotionen nachdenken wollen und für
Veranstaltungen in Gemeinde und Hospizkreise bietet dieser Band
viele Anregungen.

Christine Stockstrom für das Evangelische Literaturportal e. V.

Autor:innen

Christoph Bevier

Christoph Bevier ist evangelischer Pfarrer, Pastoralpsychologe und Supervisor. Er ist zurzeit tätig als Seelsorger in einer psychiatrischen Klinik, zuvor war er Pfarrer, Seelsorger und Lehrer in Gemeinde, Gefängnis und Gymnasium. Er hat Bücher und Artikel zum Thema Sterben, Tod, Trauer und Seelsorge veröffentlicht.

Malte Wulf

Mit Freude durchs Leben zu gehen und sich von Geschichten und Orten inspirieren und begeistern zu lassen, beschreibt Malte Wulf ganz gut. Ausgestattet mit Skizzenbuch die Welt zu entdecken und sich dafür auch Zeit zu nehmen, ist ihm wichtig. Die Erlebnisse und Erfahrungen, die er unterwegs macht, gibt er herzlich gerne weiter. Mit über 15 Jahren Lehrerfahrung an verschiedenen Hochschulen und Akademien lässt er schnell und professionell aber auch wertschätzend und mit viel Humor den Kursteilnehmern Unterstützung zukommen.

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